Mission Unterhose by Tulipan Verlag

Mission Unterhose by Tulipan Verlag

Autor:Tulipan Verlag [Verlag, Tulipan]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 978-3-86429-160-9
Herausgeber: Tulipan Verlag
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


BIG

Zur Mittagszeit sprangen Hannes und Kalli ins Planschbecken. Danach ließen sie sich vor der Haustür in der Sonne trocknen.

»Jetzt wird geübt«, sagte Hannes mit seinem KALLIS SHOW-Heft auf den Knien. »Du hast ewig nicht geübt.«

»Mann«, stöhnte Kalli. »Können wir nicht mal einen Tag Pause machen?«

»Du machst ständig Pause«, sagte Hannes streng. »Und den Vegetarier-Witz kannst du noch überhaupt nicht.«

»Kann ich wohl«, widersprach Kalli. »Also. Ich bin ja vegegarnicht. Das heißt so, weil ’s bei uns gar nicht was mit Fleisch gibt. Bei uns gibt’s meistens nur Salat. Meine Mutter ruft immer: Komm endlich, das Essen wird sonst welk!«

In diesem Moment rollte der weiße Mercedes aus der Villen-Auffahrt und stoppte vor der Absperrkette. Die Fahrertür öffnete sich und der Nachbar stieg aus. Er sah exakt so aus, wie Frau Biber ihn beschrieben hatte. Er trug einen Kapuzenpulli und eine Sonnenbrille und hatte sich trotz der Hitze einen Schal über Mund und Nase gezogen. Eilig öffnete er die Absperrkette, sauste wieder in seinen Wagen und fuhr davon.

»Boah«, sagte Kalli und sprang auf. »Das war er. Los! Jetzt können wir gucken.«

»Was willst du denn da noch gucken!«, ächzte Hannes. »Du hast doch schon alles gesehen.«

»Haben wir gestern etwa vorne in die Fenster reingeguckt?«, entgegnete Kalli. »Nein! Müssen wir also noch machen!«

»Müssen wir nicht, weil da nämlich Kameras sind!«, protestierte Hannes. »Die nehmen uns auf und Jonny guckt sich das an. Und dann?«

»Daaaaann«, sang Kalli und tänzelte zur Absperrkette, die auf dem Boden lag, »dann tanzen wir den ›Oh Jonny, bitte murks uns nicht ab‹-Tanz. Und der geht so:

Oh Jonny, Jonny, murks uns nicht ab.

Oh bitte, bitte, tu uns nicht weh,

sonst beißen wir dir in den Stinkezeh!

Oh yeah!«

Hannes schnappte sich die beiden großen Badehandtücher, auf denen sie gesessen hatten, und flitzte zu Kalli. Er musste ihn zum Schweigen bringen, bevor er die gesamte Siedlung zusammensang.

»Leise!«, beschwor er ihn. »Der hat bestimmt auch Mikrofone. Wenn die auch nur einen Huster hören …«

Kalli wollte etwas erwidern, doch Hannes presste ihm die Hand auf den Mund. »Ich komme mit. Aber du schwörst, dass du leise bist. Schwörst du?«

»Mpf«, machte Kalli und hob die Finger zum Schwur.

Hannes warf sich und Kalli die Handtücher über den Kopf. »Tarnung«, wisperte er.

Die Fenster der Villa waren mit geschlossenen Jalousien verhangen. Es gab nicht den kleinsten Spalt, durch den man hindurchspähen konnte. Hannes machte eindringliche Zeichen zur Straße hin. Sie hatten alles gesehen, was zu sehen war, und er fand, sie sollten sich nun schleunigst entfernen. Kalli hatte jedoch noch etwas entdeckt. Ein kleines Fenster, eine Lichtklappe nur. Sie lag weit oben neben der Haustür.

»Da!«, raunte er Hannes zu. »Keine Jalousie. Guck!«

Widerstrebend sah Hannes hoch. »Da kommen wir nicht ran.«

»Doch! Wir machen Räuberleiter!«

Hannes hatte keine Ahnung, was Räuberleiter war und er wollte es auch nicht wissen, es klang gefährlich. Aber Kalli lehnte bereits an der Hauswand, verschränkte die Hände vor dem Bauch und nickte Hannes aufmunternd zu.

»Mit dem Fuß in meine Hände und dann auf meine Schultern rauf. Und hopps!«

»Nein!«, sträubte Hannes sich verschreckt. »Das kann ich nicht. Auf keinen Fall!«

Eine Minute



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